Wir haben sehr deutlich erlebt, wie wetterabhängig Gleitschirmfliegen ist.
Im Kombikurs haben wir mit Ach und Krach die Grundflüge hinbekommen, da die meiste Zeit Schneesturm war.
Dann haben wir ein Jahr viele Ausflüge auf die Wasserkuppe gemacht um unsere 15 Höhenflüge für Lüsen zusammenzubekommen. Immer mal Nebel, Wind etc. dass sich das hingezogen hat.
Fünf Wochen vor der gebuchten Höhenflugschulung hatten wir es dann endlich geschafft.
Aber mit der Erfahrung im Gepäck hat es eine gute Kerbe in die Moral gehauen, als wir Dienstag abend nur einen Höhenflug auf dem Zettel hatten.
Wir brauchten nun drei optimale Tage mit je 8 Flügen um das mit der Prüfung am Samstag noch hinzubekommen.
Lona, Pablo und Holger haben einen sehr guten Job gemacht, unsere Truppe dennoch bei Laune zu halten, und die Ellenbogen zu entschärfen, die ausgefahren wurden, um ins Shuttle zu kommen.
Und dann kamen die drei optimalen Tage.
Wir waren ziemlich platt, haben aber Freitag abend unsere 40 Höhenflüge voll gehabt.
Das war ein ziemlicher Freudentaumel.
Dann kam für mich die Landung auf dem Boden der Tatsachen, als wir Samstag die schulungsinterne Prüfung geflogen sind.
War es die drei Tage vorher meist ein no-brainer im Landequadrat anzukommen, ging es bei dem Flug überhaupt nicht.
Also habe ich den Samstag weiter geübt, und viele Varianten gefunden, das Quadrat zu verpassen.
Ich war ziemlich fertig und niedergeschlagen.
Und massiv aufgeregt, weil es ja Sonntag dann passen musste.
Hab die Nacht kaum geschlafen, und war morgens ein Nervenbündel.
Ich weiß immer noch nicht, ob es nun gut oder schlecht war, dass wir nicht nochmal üben durften, sondern gleich der erste Flug die Prüfung war.
Ich habe drei Starts abgebrochen und bin Josh (als Prüfer) sehr dankbar für seine Beschwichtigungen, dass das überhaupt kein Problem sei.
Und so habe ich doch irgendwann die Wiese verlassen.
Die Manöver waren gut geübt und kein Problem.
Aber die Landung… Ich habe mir dann bewusst Zeit gelassen nach unten zu kommen, um die Nerven etwas zu beruhigen.
Und siehe da, die Landung klappte. Zwei Meter neben dem Punkt. Uff.
Es hat noch einen halben Tag gebraucht, bis ich das Adrenalin loswurde.
Bis yum Nachmittag waren meine Pupillen noch extrem verengt und ich ein bisschen neben mir.
Ich bin dem ganzen Team extrem dankbar, dass sie sich alle dafür eingesetzt haben, dass wir erfolgreich aus der Woche rausgehen.
Aber ohne Kompromisse an Sicherheit und dergleichen zu machen.
Es war ein großartiges Erlebnis, wenn auch mehr Krimi als mir lieb war. – Hecke