In den beiden letzten Folgen hatten wir und zum Schirm gewandt mit dem Schirm verbunden und dann für das „Vorwärtsaufziehen“ wieder in Flugrichtung gedreht.
In der heutigen Folge machen wir nun für das „Rückwärts aufziehen“ genau da weiter, nachdem wir uns wie in Folge 1 zum Schirm zugewandt mit dem Glücksbringer verbunden haben. Daher eine kleine Wiederholung des letzten „Verbindungsschritt – dem Beschleunigersystem!
Wichtig: Wir hängen immer den Beschleuniger ein
– und das aus gutem Grund: Einerseits baumelt das Geraffel nicht irgendwie beim Start zwischen den Beinen herum und verhilft uns dabei zu stilvollen Stolpereinlagen beim Startlauf!
Andererseits ist es einsatzbereit, wenn wir es wirklich brauchen und eventuell keine Zeit oder „Ruhe“ haben, es noch in bewegter Luft nachzuholen.
Außerdem können wir jetzt sehr gut sehen, ob es richtig freigängig eingehängt ist, ohne dass es beim Betätigen durch unachtsame Verwicklungen am Gurtzeug oder gar am Rettungsgriff zu Beeinträchtigungen des Flugvorhabens kommt…
Checkpunkt 7
[ ] Beschleuniger freigängig
Hierzu nehmen ich das lose Ende des Beschleuniger-Endes mit seinem Brummelhaken in die Hand und achte darauf, dass ab der letzten Umlenkung im Gurtzeug dieses lose Ende unverwickelt seitlich am Gurtzeug vorbeigeführt wird.
Checkpunkt 8
[ ] Brummelhaken richtig verbunden
Wichtig hierbei ist, dass nun die beiden zusammengehörenden Brummelhaken richtig ineinander verbunden werden. Dabei ist es wichtig, dass der Tragegurt vor dem Einhängen so gedreht, dass die A-Leinen und damit der Flaschenzug des Beschleunigers wirklich zuoberst sind!
Checkpunkt 9
[ ] Beschleuniger-Seilführung nochmal auf Freigängigkeit kontrollieren!
Der Teufel ist ein Eichhörnchen – und schafft es, dass trotz sorgfältigem Vorgehen immer noch ein Teil des Gurtzeuges oder der Retter nun doch mit „eingeschlauft“ wurden.
Daher nochmal Kontrolle auf Freigängigkeit von der letzten Umlenkung am Gurtzeug bis zum Brummel-Haken-Gegenstück am Flaschenzug des A-Gurtes!
Genauso verfahren wir (Checkpunkt 6-8) mit der anderen Tragegurt-Seite!
Nun sind wir mit dem grundsätzlich gleichen Vorgang für Rückwärtsaufziehen und Vorwärtsaufziehen fertig!
Und heute entscheiden wie uns für das Rückwärts-Aufziehen.
Für die Vorbereitung zum Vorwärts-aufziehen siehe meinen Blog-Beitrag vom letzten Mal.
Variante 2: Rückwärtsaufziehen
Checkpunkt 10
[ ] Aufnehmen der Steuergriffe
Hierzu lassen wir einfach die Tragegurte samt Karabiner runterhängen.
Dann fahren wir mit der Hand entlang der zu uns gerichteten Unterseite des Tragegurtes und nehmen dann den Steuergriff in die dazugehörende Hand (rechte Hand rechter Griff, linke Hand linker Griff).
Dabei achten wir darauf, dass die Steuerleine unverschlungen vom Steuergriff zur Führungsrolle geht.
Na, kommt Euch das bekannt vor? Wenn nicht, schlagt doch bei der Variante für das Vorwärtseinhängen nach: Es ist es exakt der gleiche Vorgang, nur dass wir hier immer noch zum Schirm stehen.
Der Vorteil: Wir müssen uns nichts Unterschiedliches bei beiden Varianten merken!
Checkpunkt 11
[ ] Aufnehmen und Kreuzen der A-Gurte
Hierzu lassen wir einfach die Tragegurte samt Karabiner runterhängen.
Dann fahren wir mit der Hand entlang der zu uns gerichteten Unterseite des Tragegurtes und nehmen dann den Steuergriff in die dazugehörende Hand (rechte Hand rechter Griff, linke Hand linker Griff).
Dabei achten wir darauf, dass die Steuerleine unverschlungen vom Steuergriff zur Führungsrolle geht.
Na, kommt Euch das bekannt vor? Wenn nicht, schlagt doch bei der Variante für das Vorwärtseinhängen nach: Es ist es exakt der gleiche Vorgang, nur dass wir hier immer noch zum Schirm stehen.
Der Vorteil: Wir müssen uns nichts Unterschiedliches bei beiden Varianten merken!
Bild 11.1
Jetzt müssen wir ein wenig aufpassen und uns nicht von den überkreuzten Tragegurten und dem sonstigen Gestrüpp durcheinanderbringen lassen!
Bild 11.2
Mit dem Steuergriff in der Hand, welche zum unten liegen Tragegurt gehört, greife ich nun von oben den A-Gurt des oben liegenden Tragegurtes!
(Siehe dicker roter Pfeil)
Bild 11.3
Mit dem Steuergriff in der Hand, welche zum oben liegen Tragegurt gehört, greife ich nun von unten den A-Gurt des unten liegenden Tragegurtes!
(Siehe schmaler roter Pfeil)
- Hinweis: Bei 11.2. und 11.3 achte ich immer wieder darauf, ob die A-Leinen oben liegen! Falls nicht, drehe ich den jeweiligen Tragegurt so lange, bis das der Fall ist.
Wichtig: Bloß nicht denken, sondern einfach machen.
Bild 11.4
Wenn ich die Gurte nun seitlich vom Körper weghalte, sollte es so aussehen, wie in diesem Bild. Hiermit sind die Tragegurte nun gekreuzt!
Checkpunkt 12
[ ] Eine letzte Kontrolle der A-Gurte/A-Leinen
Hierbei vergewissern wir uns ein letztes Mal mit einem Blick von den A-Tragegurten bis zur Kappe. ob diese wirklich noch oben liegen, oder ob wir es mal wieder im letzten Moment geschafft haben, de Tragegurte irgendwie mit der Hand falsch zu verdrehen ????
Na, kommt Euch das auch bekannt vor? Wenn nicht, schlagt doch bei der Variante für das Vorwärtseinhängen nach: Auch hier ist es exakt der gleiche Vorgang, nur dass wir hier immer noch zum Schirm stehen.
Damit wären wir nun auch mit den Vorbereitungen für das Rückwärtsaufziehen fertig.
Auch hier ein Tipp bis zum nächsten Beitrag von mir: Ausprobieren! Das geht auch ohne Hang und Flugwetter! Und: Findet heraus, was Eure Vorzugsdrehrichtung zum Rein- und besonders zum Rausdrehen ist!
Eine Preisfrage zu den Bildern oben: Wie herum (von oben gesehen) wird sich die Pilotin in Startrichtung drehen: Im Uhrzeigersinn – oder entgegen dem Uhrzeigersinn? (Lösung beim nächsten Blog-Beitrag ????)
Paul Seren
ist Papillon-Fluglehrer, Dipl.Ing. der Luft- und Raumfahrttechnik, Mitglied im DHV-Lehrteam, begeisterter Flugsportler der ersten Stunde und Tandempilot.
In seinem Blog „Pauls Pilotentipps“ informiert er in loser Folge über Wissenswertes und Aktuelles rund ums Gleitschirmfliegen.