Gleitschirmfliegen ist auch nicht mehr das was es einmal war: früher musste man um jede Minute Airtime kämpfen, bei Monis Slowenien-Tour flatterten sogar die Grünschnäbel stundenlang durch den Luftraum. Als wir bei allerbestem Badewetter ins Socatal fuhren, also gefühlte 30°C herrschten, hieß es:“…da können wir die Beine im kühlen Nass baumeln lassen“. Ja wie denn – mit einer Mile Luft unterm Hintern?
Moni dirigierte ihre Flugphilharmoniker zielsicher unter die höchsten Wolkenbasen, so daß einem sogar mit Thermowäsche ein leichtes frösteln überfiel. Und wenn man dann doch mal unter 1000m sank hieß es sofort am Funk: „Hey, nicht schwächeln, hochdrehen und ab nach Kobarid, die nächste Stunde will ich Dich hier in Tolmin nicht sehen!“ Na bravo.
Und was waren das für Zeiten als man bei aufkommender Brise am Startplatz stand, der Herzschlag einem mit 200 Sachen gegen die Kehle schlug und sich im Mund die Trockenheit einer Wüste breit machte. Da dachte man doch nur „lieber Gott mach es kurz und schmerzlos“. Eines der letzten furchterregenden Abenteuer unserer Zeit; auch das nahm mir der Blonde Engel aus dem Stubaital in dem sie mit wehenden Haaren und in stoischer Ruhe erklärte wie man seinen Flugfetzen auch unter widrigen Verhältnissen flugbereit macht, sich rückwärts einhängt und das Fluggerät mit beherztem Entgegenlaufen zielsicher über sich bringt und in den Fahrstuhl des Glücks einsteigt.
Na ich sag mal „vielen Dank!“ und kann den Flugfaulen unter uns nur raten Moni zu meiden.
Schöne Grüße, Christian die Möhre (vorne grün, hinten orange)